Unter Druck Performance bringen und das Finale gewinnen. (Teil 1)

Millionen von Menschen haben es im Fernsehen verfolgt, Tausende waren vor Ort im Stadion, um das Champions-League-Finale zwischen Real Madrid und Liverpool zu sehen. Ein geschichtsträchtiges Spiel, ein Finale, das seinesgleichen sucht. Der mehrfache Finalist Real Madrid gegen den Finale-Neuling FC Liverpool.


Beide Teams hatten ihre Stärken und Schwächen und wurden zuvor in den Medien stark analysiert. Das baut natürlich schon im Vorhinein auf die Spieler Druck auf, der mentale Auswirkungen haben und zu Blockaden führen kann.

Es war ein bewegendes Spiel von Anfang an. Liverpool zeigte sein Tempo und seine Ambitionen, das Spiel zu gewinnen. – Nicht zu vergessen der Spieler Mohamed Salah, der dem Spiel seinen Stempel aufdrückte und die ganze Liverpooler Mannschaft mit ihm gemeinsam das Spiel bestimmte.

Doch dann kam das sehr eindrückliche Foulspiel an Salah. Jeder Zuschauer – ob im Stadion oder zu Hause vor dem Fernseher – fühlte den Schmerz vermutlich mit. Salah konnte nicht weiterspielen, ein anderer Spieler wurde eingewechselt. Der Ausfall dieses starken Spielers hatte für seine Mannschaft eine mentale Signalwirkung. Das Spiel veränderte sich sofort.

Die Liverpooler Mannschaft war verunsichert, fand nicht mehr in ihr vorheriges Spielsystem hinein, Real Madrid witterte seine Chance und nahm das Spiel in die Hand. Der Liverpooler Torwart Loris Karius leistete ebenfalls seinen Beitrag, das Spiel kippte vollends, Real Madrid gewann letzten Endes. Für Liverpool hing das gesamte Spiel an Salah. Durch seine Verletzung und den Ausfall blockierte die ganze Mannschaft, konnte nicht mehr ihre Leistung abrufen. Das Spielsystem stockte total.

Es ist absolut und hilfreich wichtig, solche Situationen vorab mit Sporthypnose zu trainieren und die mentale Stärke der einzelnen Spieler zu fördern. Wenn die Mannschaft mit dem Ausfall eines starken Spielers oder mit einer unglücklichen Situation im Wettkampf mental locker und gut umzugehen weiß, kann sie auch sagen: „Ja, wir können das Spiel auch mit anderen Spielern weiter durchziehen. Wir sind dennoch stark und können gewinnen.“

Wer mental stark ist, kann auch unter Druck flexibel bleiben, von einem Spielsystem in ein anderes wechseln, schnell umschalten und eine andere Taktik umsetzen.

Dazu ist es nötig, die eigene Emotionalität vom Spiel zu trennen, denn wer sich von negativen Emotionen und Ängsten vereinnahmen lässt, kann keine starke Performance bringen und somit auch kein Spiel gewinnen. Bei diesem Prozess unterstützt gezieltes Performance-Training im Kopf.

Im Weiteren ist es auch wichtig zu verinnerlichen, dass jedes Spiel, jedes Finale, zu Ende gespielt wird, dass jedes Spiel von Überraschungen und Chancen lebt. Diese Chancen kann man erzwingen, nutzen und in Tore verwandeln. Mentale Stärke und das Wissen über das eigene Können bis zur letzten Sekunde sind unheimlich wichtig.