Mein Trainer stellt mich nicht auf
Wieder auf der Bank. Wieder nicht zum Einsatz gekommen, wenn andere ständig aufgestellt werden. Diesen Satz höre ich oft in meiner Arbeit mit Sportlern. Und es ist ein immer wiederkehrendes Thema.
Aus Sicht des Sportlers gesprochen bedeutet das: Dass immer wieder der Trainer auf mich setzt, setzt voraus, dass ich optimal spiele, dass ich die Leistung immer wieder auf hohem Niveau abrufen kann. Der Trainer wird so immer auf mich setzen.
Es ist also die Leistung, die der Trainer kennt und die ihm die Gewissheit gibt, mit seiner Wahl die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Er hat das Vertrauen. Er setzt nämlich nur auf die Spieler, denen er vertrauen kann. Es gibt andere Spieler, die auf der Bank sind und sich noch beweisen müssen.
Ein Mind Change Und hier ist der Mind Change. Wenn der Trainer mich nicht aufstellt, dann muss ich im Kopf klar sein, bewusst sein, souverän sein und an mir arbeiten, meine Stärken stärken und meine Schwächen schwächen können. Im Coaching bekomme ich als Sportler die Klarheit, was für mich wichtig ist.
Der Sportler erkennt für sich:
- Welche Ziele verfolge ich, wo muss ich mich weiter verbessern?
- Was sind die Leistungssteigerungen, die ich machen muss, um wieder das Vertrauen von meinem Trainer zu bekommen?
Grundsätzlich spielt es keine Rolle, welcher Trainer vor einem steht, denn das Ziel muss sein, besser zu werden. Und das ist auch ein Fehler, den jeder im Mannschaftssport macht: Er denkt nur immer in dem Moment an den Trainer! Grundsätzlich muss der Spieler jedoch immer an sich denken und an seine Performance, denn dort liegt die Kraft und dort liegt auch die Kraft mit seinen Zielen und seinen Visionen.
Mental stark werden
Einen Sportler – oder einen Spieler wie in diesem Fall – sollte nur eins interessieren: Wohin soll die Reise gehen und warum mache ich das überhaupt? Sobald das in den Vordergrund rückt und nicht der Fokus auf den Trainer, wächst die mentale Stärke. Genau das ist der Unterschied zu einem mental starken Spieler, der an sich glaubt, der weiter an sich trainiert, sich weiter an seinen Stärken orientiert, weiter an seinen Schwächen feilt und weiter an seiner Vision – in die nächste höhere Liga, in die Nationalmannschaft oder das nächste wichtige Turnier.
Wäre der Fokus weiter auf dem Trainer, würde das in diesem Moment möglicherweise ein negatives Bild zu meiner Position widerspiegeln, die ich jetzt momentan nicht erfülle. Was aber grundsätzlich gilt: die Klarheit zum Besserwerden. Und da spielt es effektiv keine Rolle, wer dort der Trainer ist.
Hypnose als »Knotenlöser«
Im Sport gibt es ganz unterschiedliche Möglichkeiten, mit Fokussierung, Zielorientierung und dem Aufbauen von mentaler Stärke zu arbeiten. Mithilfe von Coaching mit Hypnose, auch der Aktiv-Wach-Hypnose, kann man mit Sportlern an der Konzentration arbeiten, am Bewegungsmuster arbeiten, an den Zielen arbeiten. All das sind wichtige Elemente, um im Moment bereit zu sein. Dem Moment, wenn der Trainer mir dann das Vertrauen gibt. So wird es möglich, das Vertrauen auch vollkommen zu erfüllen.
Es passiert im Kopf!
Ob jetzt der Trainer diese Saison auf mich setzt oder nicht, hat immer wieder auch mit mir zu tun, wie ich mich im Training verhalte und im Meisterschaftsspiel, wie mein Kopf trainiert ist, was ich aus Niederlagen mache und wie ich mit Niederlagen umgehe. Wenn ich mental stark bin, nutze ich die Zeit im Training. Ich nutze die Zeit, um auch im Kopf klar zu stellen – ich bin selbstbewusst, zielgerichtet, fokussiert und nehme auch die kleinen Erfolge mit ins Boot.
In den Vordergrund spielen
Das Wichtigste ist die Kontinuität, die Erfolge machen, diese kleinen Schritte zu verbessern und sie auch mental zu festigen. Denn die Niederlagen werden garantiert immer an vorderster Stelle stehen. Es braucht also einen Mind Change. Um sich wieder in den Vordergrund zu spielen, muss man einfach klarstellen:
- Wo sind meine Qualitäten?
- Wo sind meine Stärken?
- Wo sind meine Schwächen?
Erst dann bekomme ich als Spieler auch die Klarheit im Spiel, in den Zielen, in den Visionen und auch im ganzen Tun.